Ein internationales Forscherteam unter der Leitung des "Leibniz Institute for Zoo and Wildlife Research (IZW)" hat ingesamt 201 Proben von historischer Pferde-DNA genommen und ist zu interessanten Erkenntnissen gekommen. Der untersuchte Zeitraum deckt ein Spektrum von der Bronzezeit bis ins späte Mittelalter ab.
Ingesamt konnten 14 verschiedene Farbschläge nachgewiesen werden und wie es aussieht, haben sich die Präferenzen der Menschen über die Jahrhunderte doch geändert. Eine große Rolle spielten dabei wahrscheinlich kulturelle Unterschiede. Zumindest können die Ergebnisse so interpretiert werden.
Die frühesten Proben domestizierter Pferde wiesen sechs verschiedene Phänotypen auf, von denen drei bereits in Nicht-domestizierten Pferden nachzuweisen sind. In der Bronzezeit und Eisenzeit (2700 v. Chr.- 400 n. Chr.) konnten schon neun verschiedene Farbtypen nachgewiesen werden. Die Forscher gehen davon aus, dass gezielte Zucht hinter der gestiegen Zahl steckt. Interessanterweise dominieren in dieser Zeit gepunktete (wie heute noch bei Norikern oder Knappstruppern) und gescheckte Pferde (z.B. heute noch bei Pintos).
Im Laufe des Mittelalters scheinen gescheckte und gepunktete Pferde dann "aus der Mode" gekommen zu sein. Die Proben zeigten, dass nun einfarbige Pferdetypen (Braune, Füchse, Rappen, Schimmel) dominierten. Besonders Füchse tauchen in den Proben vermehrt auf. Woran das liegt, können die Forscher natürlich nicht mit Sicherheit sagen, allerdings könnte religiöse Symbolik eine Rolle spielen, da z.B. in der Bibel verschiedenfarbige Pferde unterschiedliche Konnotationen haben können.
Andererseits könnte auch eine Veränderung in der Kriegsführung eine Rolle gespielt haben. Wir wissen schließlich alle, dass gerade in der Dämmerung weiße oder weiß gescheckte Pferde besser zu sehen sind als komplett dunkle.