Przewalski-Pferde sind die letzten echten Wildpferde. Das dachten wir auch. Aber mittlerweile haben Forscher durch phylogenetische Untersuchungen festgestellt, dass die Przewalskis verwilderte Nachkommen von domestizierten Pferden sind, die von den Bothai in Nord-Kasachstan gehalten wurden. Zwar fand diese Verwilderung schon vor sehr langer Zeit statt (vor ein paar tausend Jahren), aber dennoch sind die Przewalskis damit keine echten Wildpferde. Durch Ausgrabungen in Kasachstan Anfang der 90er Jahren, waren viele Forscher davon ausgegangen, dass die Bothai die ersten Menschen waren, die domestizierte Pferde hielten. Funde von Pferdeknochen lieferten die Möglichkeit DNA-Tests durchzuführen und diese Theorie zu bestätigen. Die Forscher waren sehr überrascht, dass diese Untersuchungen dann zeigten, dass die domestizierten Pferde der Bothai genetisch die Vorfahren der Przewalskis waren.
Doch keine Sorge: die Przewalskis sollten trotzdem weiter geschützt und erhalten werden. Nicht nur weil wir Pferde lieben und Przewalskis ganz wunderbare Tiere sind, sondern auch weil Przewalskis die nächsten lebenden Verwandten der frühesten domestizierten Pferde sind!
Oh und auch ein sehr interessantes Detail dieser spannenden Untersuchung: viele Pferde der Bothai hatten sehr wahrscheinlich die Färbung von Tigerschecken! Schön!
Update: einen weiteren Beweis dafür, dass Tigerschecken zu ältesten Farbschlägen zählen findet ihr hier.